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5 March 2025

Giftpflanzen beim Pferd: Ein Überblick

Giftpflanzen

Leider sind viele Pflanzen für Pferde giftig und können bei Aufnahme ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen. In diesem Text gehen wir auf einige häufig vorkommende Giftpflanzen ein und zeigen, wie man das Risiko einer Vergiftung vermeiden kann.


1. Häufige Giftpflanzen für Pferde

Zu den bekanntesten giftigen Pflanzen gehören:

Eibe (Taxus baccata): Eiben sind häufig in Parks, Gärten und Wäldern zu finden. Sie werden oft als Zierpflanzen gepflanzt und sind in vielen Regionen Europas heimisch. Die Eibe enthält das Alkaloid Taxin, das in allen Teilen der Pflanze, insbesondere in den Nadeln und Samen, vorkommt. Taxin wirkt auf das Herz-Kreislaufsystem und kann bei Pferden zu schweren Vergiftungen und zu Todesfällen führen.


Herbstzeitlose (Colchicum autumnale): Herbstzeitlose wächst vor allem in feuchten Wiesen, an Wegesrändern und in lichten Wäldern. Ihre auffälligen lila Blüten erscheinen im Herbst und ziehen die Aufmerksamkeit von Tieren und Menschen gleichermassen an. Die Herbstzeitlose enthält Colchicin, ein starkes Gift, das vor allem auf das Verdauungs- und Nervensystem wirkt. Colchicin beeinträchtigt die Zellteilung und verursacht schwere Vergiftungserscheinungen. Die Herbstzeitlose ist auch in getrocknetem Zustand giftig.


Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea): Jakobskreuzkraut wächst auf Weiden, Wiesen, an Wegrändern und in Ackerbrachen. Es ist besonders in den Sommermonaten weit verbreitet und kann in der Nähe von Weideflächen vorkommen. Jakobskreuzkraut enthält Pyrrolizidinalkaloide, die auf die Leber und das Nervensystem wirken. Diese Stoffe sind besonders gefährlich, da sie kumulativ wirken, das heißt, sie schädigen die Leber nach wiederholtem Verzehr. Jakobskreuzkraut sollte regelmässig von Weiden entfernt werden, insbesondere in den Sommermonaten, wenn es blüht.


Bergahorn

(Acer pseudoplatanus): Der Bergahorn ist in vielen Regionen Europas heimisch und wächst bevorzugt in Mischwäldern, an Waldrändern sowie in Gebirgslagen. Die Bäume erreichen eine stattliche Höhe und sind auch in Parkanlagen oder als Zierbäume zu finden. Der Bergahorn enthält verschiedene giftige Substanzen, darunter Saponine und sogenannte

"Acerin-Glykoside". Besonders gefährlich sind die Samen und die Blätter des Baumes, da sie diese giftigen Stoffe in höheren Konzentrationen enthalten. Die Atypische Myopathie, auch Weidemyopathioe genannt, ist eine gefürchtete Muskelerkrankung die durch eine Vergiftung mit Ahornsamen verursacht wird. Durch das in den Ahornsamen enthaltene Toxin Hypoglycin A kommt es zu einer Schädigung der Muskelzellen. Die Erkrankung tritt gehäuft im Herbst, und gelegentlich im Frühjahr auf. Pferde aller Rassen und Altersstufen können erkranken, oft sind es jedoch jüngere Pferde oder Pferde, die neu auf einer Weide mit Ahornbäumen stehen. Muskeln des Stammes, die Atemmuskulatur sowie die Herzmuskulatur können betroffen sein. Die Ahornsamen können auch von angrenzend stehenden Ahornbäumen über kurze Distanzen durch den Wind auf die Weide geweht werden.


Falsche Akazie: Die Falsche Akazie (Robinia pseudoacacia), auch Robinie genannt, ist für Pferde hochgiftig. Alle

Pflanzenteile – insbesondere Rinde, Samen und Blätter – enthalten toxische Stoffe wie Robinin, Robin und Phasin, die schwere Vergiftungen verursachen können.


Efeu (Hedera helix): Efeu kann schwere Magen-Darm-Probleme, Atemnot und sogar eine Vergiftung des Nervensystems verursachen.


Bilsenkraut (Hyoscyamus niger): Bilsenkraut ist besonders für seine halluzinogenen Eigenschaften bekannt und kann bei Pferden zu Atemlähmung, Krämpfen und sogar zum Tod führen.


Lupinen (Lupinus spp.): Einige Lupinenarten enthalten Alkaloide, die die Muskulatur und das Nervensystem schädigen können.


2. Anzeichen einer Vergiftung

Es gibt unterschiedliche Symptome, die auf eine Vergiftung hinweisen können. Zu den häufigsten gehören:

  • Plötzliche Koliken oder Magenbeschwerden
  • Unruhe oder Verhaltensänderungen
  • Atembeschwerden oder Husten
  • Zittern, Krämpfe oder Schwäche
  • Verdauungsprobleme wie Durchfall oder Verstopfung


3. Vorbeugung und Massnahmen

Um zu verhindern, dass Pferde giftige Pflanzen fressen, sollte der Stall oder das Weideland regelmässig auf potenziell gefährliche Pflanzen untersucht werden. Es ist sinnvoll, nur gut gepflegte und sicherheitsgeprüfte Weiden zu nutzen, die regelmässig auf giftige Pflanzen kontrolliert werden. Falls ein Pferd eine giftige Pflanze aufgenommen hat, sollte unverzüglich ein Tierarzt kontaktiert werden. Eine frühzeitige Behandlung ist oft entscheidend für die Prognose.


Fazit

Giftpflanzen stellen ein ernstzunehmendes Risiko für die Gesundheit von Pferden dar. Durch Aufklärung, regelmässige Kontrollen und schnelle Massnahmen bei Verdacht auf eine Vergiftung kann man die Gefahren jedoch erheblich reduzieren.