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19 April 2018

Cushing Syndrom

Aus dem täglichen Wahnsinn mit Pferden – heute: Haltung, Gesundheit & Fütterung von Geraldine Pellet


«Pferdekrankheiten: Cushing»


Das Equine Cushing Syndrom ist eine Hormonstörung und betrifft etwa 20% der Pferde, die über 15 Jahre alt sind. Die Krankheit kann jedoch auch jüngere Pferde betreffen und ist chronisch fortschreitend, weshalb eine zeitnahe Behandlung unverzichtbar ist. Doch was genau ist eigentlich Cushing?


Cushing ist eine Erkrankung der Hirnanhangdrüse, die für die Produktion vieler Hormone zuständig ist. Pferde mit Cushing haben eine stark reduzierte Produktion des Botenstoffes Dopamin, was zu einem gutartigen Tumor in der Hirnanhangdrüse führt. Der Tumor wiederum ist für die Überproduktion von anderen Hormonen zuständig, wodurch das hormonelle Gleichgewicht gestört wird und sich die verschiedenen Symptome von Cushing entwickeln. Die drei Hauptsymptome sind eine Fellwechselstörung, Hufrehe und Veränderungen des Erscheinungsbildes.


Pferde mit Cushing haben schon zu Beginn der Krankheit Mühe mit dem Fellwechsel. Mit dem Verlauf der Krankheit verfügen sie über zu langes, teilweise lockiges Fell. Eine weitaus schwerwiegendere Folge von Cushing ist das Erhöhte Risiko von Hufrehe. Zwischen 50 % und 80 % der Pferde mit Cushing erleiden schmerzhafte Hufrehe-Schübe, teilweise wiederkehrend. Auslöser dafür ist eine hormonell bedingte Durchblutungsstörung der Huflederhaut. Dem Thema Hufrehe haben wir einen eigenen Beitrag gewidmet. Zu den Veränderungen des Erscheinungsbildes gehören Fettpolster an teilweise ungewöhnlichen Stellen. Durch Muskelabbau und Abmagerung kommt es zudem häufig zu einem Senkrücken und Hängebauch.


Wird aufgrund der Symptome Cushing vermutet, kann ein einfacher Bluttest des Tierarztes Klarheit schaffen. Cushing wird medikamentös behandelt, wodurch das Pferd symptomfrei gehalten, aber nicht geheilt werden kann. Genauso wichtig ist aber auch eine angepasste Haltung und Fütterung von Cushing-Patienten. Sie vertragen z.B. Kohlenhydrate mit hoher Glukose- und Insulinreaktion, wie sie z.B. im Gras, Getreide, Obst oder Karotten vorkommen, nur schlecht.